Die Bezeichnung Derivat leitet sich vom lateinischen Wort derivare ab. Übersetzt bedeutet dies ableiten. Aufgrund dieser Übersetzung kann man einfach auf die Bedeutung von derivativen Wertpapieren kommen. Diese leiten ihren Wert von einem anderen Basiswert ab. Als Basiswerte können unterschiedliche Instrumente in Frage kommen. Vor allem auf Aktien, Anleihen, Zinsen, Rohstoffe wird hierbei gerne zurück gegriffen. Derivate stellen in der Regel Termingeschäfte dar. Dies bedeutet, dass ein Derivat lediglich auf Vertragsinhalten beruht, welche der Regel die Bedingungen (Zeitpunkt, Menge, Qualität, Preis) einer Ware / des Basispreises festlegen.
Wie die Definition von Derivaten bereits erahnen lässt, können diese vielfältig eingesetzt werden. Dem Einsatz sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Vor allem im Bereich der Risikoabsicherung und des Tradings kommt den Derivaten eine große Bedeutung zu.
In den Medien hört man immer öfters den Begriff Derivateblase oder tickende Derivateblase. Hier wird vor allem das immense Volumen des Derivatemarktes kritisch betrachtet. Offizielle Zahlen über die Größe des Derivatemarktes gibt es nicht. Dies liegt vor allem daran, dass ein Großteil der Derivate, vor allem jener welcher unter den Banken selbst gehandelt wird, OTC (over the counter) gehandelt wird. Laut mehreren unterschiedlichen Schätzungen, wo jedoch sehr fraglich ist ob diese stimmen, dürfte der globale Derivatemarkt eine Größe von 600 – 900 Billionen USD haben. Betrachtet man diese unvorstellbare Summe wird man schnell feststellen, dass eine Vorstellungskraft für diese Summe beinahe unmöglich ist. Am einfachsten versteht man diese, wenn man sie ins Verhältnis zu anderen Werten setzt: so würde der Derivatemarkt ungefähr 40-60 mal größer als die jährliche Wirtschaftsleistung der USA sein, oder 8 – 12 mal größer als die gesamte jährliche Wirtschaftsleistung der gesamten Welt. Würde man alle Volumina der Aktien- und Anleihenmärkte zusammenrechnen, käme man auch nur auf einen Bruchteil der Größe des Derivatemarktes.